Wie häufig sind Vergiftungen bei Kindern in Deutschland?

Was sind die häufigsten Vergiftungsfälle bei Kindern?

Pro Jahr gehen ca. 90.000 Anrufe bei den deutschen Giftnotrufzentralen mit der Sorge ein, ein Kind könnte sich vergiftet haben. Eine genauere Analyse ergab, dass ca. 19.000 dieser Kinder tatsächlich Symptome einer Vergiftung zeigten. Die überwiegende Zahl der Fälle bezog sich auf Kinder unter sechs Jahren (89 Prozent). 

Hauptursache einer Vergiftung bei Kindern sind Haushaltschemikalien, beispielsweise Maschinengeschirrspülmittel, Handgeschirrspülmittel, Entkalker, Rohrreiniger, Allzweckreiniger, Waschmittel und Sanitärreiniger.

Nach den Haushaltsreinigern sind es vor allem Medikamente, die zu Vergiftungen bei Kindern führen (Mittel gegen Entzündungen, Husten- und Erkältungsmittel, Herz- und Kreislaufpräparate, Psychopharmaka, die Pille, Antibiotika aber auch Magen- und Darmmittel).

Aber auch Vergiftungsfälle durch Aufnahme von Pflanzen sind häufig: Sie stehen auf dem dritten Rang der Vergiftungsfälle bei Kindern. Hier sind es vor allem Pflanzenarten mit attraktiven Beeren wie Kirschlorbeer, Liguster, Vogelbeere, Wolfsmilchgewächs, Schwarzer Holunder und Heckenkirsche.

Im Krankenhaus werden pro Jahr mehr als 8.000 Kinder wegen einer Vergiftung stationär aufgenommen. Todesfälle sind hingegen vergleichsweise selten. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes starben im Jahr 2007 insgesamt 17 Kinder unter 15 Jahren an einer Vergiftung.

Quelle: Newsletter der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V., Nr. 2/2009


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